Die Suhler Graveurschule stellt sich vor
 



Das Können und Wissen der "Alten" wurde in Suhl ab dem 19. Jahrhundert an die "Jungen" in auch Schulform weiter gegeben:

1840 Gründung der Lehranstalt für Militärbüchsenmacher
1910 Deutschen Fachschule für Gewehrindustrie etabliert
1992 staatliche Berufsfachschule für Büchsenmacher eröffnet
1998 in staatl. Berufsfachschule Beginn der Ausbildung für den Graveurberuf (die einzige derartige Vollzeit-Fachschule in Deutschland)




Lehrausbilder in der Berufsfachschule sind die Herren Werner Wahl aus Zella-Mehlis und Andreas Amthor aus Untermaßfeld. Beide sind selbstständige Graveurmeister, und betreiben zusätzlich Ihre eigene Meisterwerkstatt für Auftragsarbeiten. (siehe Graveure)
Ausgebildet wird in 3 Lehrjahren mit jeweils 5 Azubis.
Diese 5 Lehrstellen sind hoch begehrt. Jedes Jahr gibt es dafür viel mehr Bewerber.
Daher wurde ein Auswahlverfahren eingeführt.
Mit einem guten Schulabschlusszeugnis, muss der Bewerber zusätzlich eine Aufnahmeprüfung in der Fachschule absolvieren.
Hier wird er seine theoretischen Kenntnisse (Rechtschreibung, Mathematik) und die praktischen Fähigkeiten (Anfertigung von je 1 Tier-, Ornament-, Natur- und Schriftzeichnung) unter Beweis stellen.
(Die Kandidaten mit den höchsten künstlerischen Begabungen sind meistens junge Frauen.)


Im Gegensatz zur Dualen Berufsausbildung, wo jeder Auszubildende in einer Firma angestellt ist und in der Berufsschule nur die Theorieausbildung erhält, wird in der Berufsfachschule in Suhl der Lehrling vollständig in 3 Jahren zur Prüfung geführt.
Im praktischen Unterricht werden die 2 traditionellen Hand-Gravurtechniken Flach- und Reliefstich gelehrt.




Die dazu notwendigen Werkzeuge werden übrigens selbst hergestellt. Im Suhler Raum ist besonders die Arbeit mit dem Spitzstichel (Handstichel) verbreitet.
Zur Ausbildung gehört aber auch die maschinelle CNC Arbeit. Dazu steht eine moderne Kuhlmann-Fräse zur Verfügung.
Die Prüfung erfolgt in Zusammenarbeit mit der IHK Südthüringen. Das Prüfungsstück wird nach Vorlage akribisch angefertigt und bekommt der Geselle anschließend als sein persönliches Eigentum ausgehändigt.
Nicht selten bekommen die hoch qualifizierten Absolventen Angebote aus USA oder Kanada. Angefangen mit einem dortigen Praktikum bis zur Absicht, sie fest einzustellen.
Die meisten bleiben natürlich in Ihrer Region, wo sie leicht einen Arbeitgeber finden. Einige finden auch als selbständige Graveure ihren Weg.


Bekommen Sie nun einen bildlichen Eindruck von der Ausbildung in der Berufsfachschule für Graveure:

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